Die Schildkröte der Moore kehrt zurück

Emys orbicularisIn ihrem historischen Verbreitungsgebiet ist die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) bereits vielerorts ausgestorben. Natürliche Vorkommen existieren deutschlandweit heute nur noch in Brandenburg. Ohne Bestandsstützung ist sie hier unmittelbar vom Aussterben bedroht. Für die Erhaltung dieser arealgeografisch hochgradig isolierten Vorposten-Populationen ist Deutschland in besonderem Maße verantwortlich.

 

Nachdem von Agena e.V. bereits 2014-17 das Projekt „Moore, Wiesen, Sumpfschildkröten - Bewahrung der letzten Arealvorposten der Europäischen Sumpfschildkröte in Deutschland“ erfolgreich durchgeführt wurde, soll nun ein weiteres folgen.

 

ErhaltungszuchtDas neue Projekt – „Die Schildkröte der Moore kehrt zurück“ beinhaltet Maßnahmen zum Schutz bestehender Lebensräume und Populationen, die Erhaltungszucht, die Bestandsstützung und eine Wiederansiedlung der Europäischen Sumpfschildkröte.

 

Da Neozoen-Arten, wie der Waschbär, derzeit erheblich in die Bestände einzelner Sumpfschildkrötenvorkommen eingreifen, ist auch ein Prädatorenmanagement, inkl. -monitoring, in das Schutzprojekt integriert. Vorrangiges Ziel ist die nachhaltige Wiederansiedlung der Europäischen Sumpfschildkröte in einem Nordbrandenburger Naturschutzgebiet.

HabitatWas ist geplant?

 

In der ersten Phase (2020/21) sollen folgende Aufgaben erfüllt werden: In dem Wiederansiedlungsgebiet stehen Voruntersuchungen an. Hierbei geht es vor allem um die die Habitateignung. Des Weiteren werden der Bestand potenzieller Prädatoren erfasst und Möglichkeiten eines Prädatorenmanagements eruiert.

Aufzucht

 
In Gebieten mit bestehenden Vorkommen der Europäischen Sumpfschildkröte richtet sich der Schwerpunkt unserer Aktivitäten auf Maßnahmen zum Erhalt der Lebensräume sowie zur Bestandsstützung (z. B. Prädatorenschutz der Gelege. Die bereits bestehende Aufzuchtstation wird durch die Anlage eines Schildkrötenteichs und einer zusätzlichen Freiluftanlage erweitert.

 
Das Prädatorenmanagement beginnt in allen Projektgebieten. Nach Abschluss der Voruntersuchungen (2020/21) ist im betreffenden Nord-Brandenburger Projektgebiet der Beginn der Wiederansiedlung mit Nachkommen der Erhaltungszucht geplant. Die Optimierung der Habitate wird weitergeführt.

 
In allen Projektgebieten werden die in der ersten Phase begonnenen Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen sowie das Monitoring, die Zucht und Aufzucht sowie das Prädatorenmanagement fortgesetzt. Die dritte und letzte Phase (2023/24) sieht die Weiterführung der Arbeiten und den Abschluss des Projektes vor.

Förderung

Wir danken folgenden Förderern für ihre großzügige Unterstützung:

Naturschutzfonds Brandenburg, Heinz Sielmann Stiftung, Klara Samariter Stiftung, Förderverein Feldberg-Uckermärkische Seen e.V., Naturstiftung David

 

Weitere Kooperationspartner

Landesamt für Umwelt, Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, Naturpark Stechliner-Ruppiner Land, Naturpark Uckermärkische Seen, Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden, Naturkundemuseum Berlin, Naturkundemuseum Potsdam, Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin, Humboldt Uni Berlin Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde und NABU Brandenburg.

Ergebnisse und Erfahrungen der 1. Projektphase 2020/21

Die Schwerpunkte dieser Phase des Projektes lagen zum einen in der Bestandstützung noch existierender Sumpfschildkröten in den arealgeografisch hochisolierten Vorkommen und zum anderen in der Suche nach geeigneten Ansiedlungsmöglichkeiten in einem Nordbrandenburger Naturschutzgebiet.
Um diese Ziele zu verwirklichen, war eine Erweiterung der Aufzuchtstation notwendig. Gleichzeitig wurde ein Prädatorenmanagement in den entsprechenden Projektgebieten organisiert, um die Bedrohung der emys orbicularis Populationen durch z.B. durch den Waschbären einzuschränken.

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Neuer Teich
Neuer Teich
Weibchen bei der Eiablage
Weibchen bei der Eiablage
Zusätzliche Inkubatoren
Zusätzliche Inkubatoren
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Der Ausbau der Zuchtstation wurde bereits 2020 erfolgreich verwirklicht. Ein neu angelegter Teich ist seit Mai 2021 mit subadulten Sumpfschildkröten besetzt und die erweiterte Freiluftanlage bietet vom Frühjahr bis zum Herbst jeden Jahres subadulten und adulten emys orbicularis zusätzlichen Raum. Die Reparatur der alten Teiche und die Anschaffung zusätzlicher Inkubatoren halfen, die wachsende Zahl der Gelege und damit der Schlüpflinge artgerecht unterzubringen.
Im Rahmen der Bestandstützung wurden Brutplatz- und Eiablagemonitoring, Wohngewässerpflege und Gelegeplatzmanagement intensiv betrieben.

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Auswilderungsteam
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Bei der Auswilderung juveniler Sumpfschildkröten
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Zweijährige Sumpfschildkröten bereit zur Auswilderung
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Besonders erfreulich war die Auswilderung von über 50 zweijährigen Sumpfschildkröten, davon ein Teil im neuen Wiederansiedlungsgebiet in Nordbrandenburg.
Die Ergebnisse eingehender Voruntersuchungen und die Biotoppflege potentieller neuer Habitate im entsprechenden Naturschutzgebiet trugen zu einer vorgezogenen Auswilderung im Wiederansiedlungsgebiet bei.

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Montage einer Wildkamera
Montage einer Wildkamera
Kotablage an einem Latrinenbaum
Kotablage an einem Latrinenbaum
Nestsicherung mit Drahtgitter
Nestsicherung mit Drahtgitter
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Im Bereich des Prädatorenmanagements wurde in allen Projektgebieten ein ausführliches Monitoring durchgeführt. Dazu gehörte das Betreiben von Wildkameras , das Bestimmen von Latrinenbäumen, sowie das Sammeln von Kotproben mit anschließender DNA-Analyse. Bisherige Datenanalysen bestätigen die Erkenntnisse, dass neben einheimischen Prädatoren Neozoen-Arten, insbesondere Waschbären, eine Gefährdung der Schildkrötenpopulationen darstellen. Aktivitäten und Informationen örtlicher Jäger haben ebenfalls dazu beigetragen, wertvolle Daten zum Prädatorenmanagement zu sammeln.
Dieser Bedrohung von emys orbicularis wird unter anderem durch das Sichern von Gelegen vor Prädatoren entgegengewirkt.

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Versuch der olfaktorischen Vergrämung mit Wolfskot
Versuch der olfaktorischen Vergrämung mit Wolfskot
Vergrämung von Kranichen mittels Schaufensterpuppe
Vergrämung von Kranichen mittels Schaufensterpuppe
Vergrämung von Kranichen mittels Schaufensterpuppe
Vergrämung von Kranichen mittels Schaufensterpuppe
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Ein weiterer Aspekt des Prädatorenmanagements ist der Einsatz von Vergrämungsmethoden. Eine ausführliche Literaturübersicht legte den Grundstein für entsprechende Experimente. Vorläufige Datenanalysen deuten darauf hin, dass auch in Brandenburg eine Vergrämung von Waschbären durch olfaktorische Mittel wenig Erfolg verspricht.
Das intensive Monitoring in einem umzäunten Habitat der Sumpfschildkröten hat aufgezeigt, dass andere mögliche Prädatoren den geschützten Raum für sich erobern. Hierzu gehören z.B. Kraniche, deren Aufenthalt zum einen die Gewässerqualität trübt und die zum anderen auch junge Schildkröten auf ihrem Speiseplan haben könnten. Die Vergrämung dieser wachsenden Vogelpopulation (Schlaf- und Mauserplatz) wurde erfolgversprechend durch das Aufstellen von Schaufensterpuppen durchgeführt.

Neben den Prädatoren haben wiederholte Dürreperioden und die einhergehend stark negativen klimatischen Wasserbilanzen der letzten 4 Jahre drastische Auswirkungen auf die aquatischen Lebensräume. Mehrere Wohngewässer sind nunmehr bereits über längere Zeiträume vollständig ausgetrocknet. Eine geringere Lokalisierung von Gelegen im Vergleich zu Vorjahren lässt sich im Wesentlichen auf den Wassermangel und dem daraus resultierenden Zusammenbruch von Teilpopulationen zurückführen. Leider bestätigten sich die erwarteten Bestandseinbußen in der Schildkrötenpopulation anhand mehrerer Kadaverfunde.
In mehreren Projektgebieten konnte mit Hilfe von Sohlschwellen bzw. Stauen, zugeführtem Grund- und Oberflächenwasser das vollständige Austrocken der aquatischen Lebensräume abgewendet werden.

Pläne für die Jahre 2022-24

Sonnenbad
Sumpfschildkröte beim Sonnenbad
Gelegeplatz
Suche nach einem Gelegeplatz
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Zucht und Aufzucht der Sumpfschildkröten in der erweiterten Zuchtanlage, Auswilderungen, das Monitoring in allen Projektgebieten sowie das Prädatorenmanagement werden weitergeführt. Im Projektgebiet werden weiterhin Habitate durch Landschaftspflegemaßnahmen optimiert und somit auch zusätzliche Ansiedlungsgebiete erschlossen. Die weitere Erkundung der aquatischen Fauna im Neuansiedlungsgebiet trägt ebenso dazu bei, geeignete Lebensräume für die Sumpfschildkröte im historischen Brandenburger Verbreitungsgebiet zu finden bzw. zu entwickeln.

Weitere Informationen:
Bederke, J. (2020) Sumpfschildkröte vorm Aussterben. Ist das Reptil noch zu retten? Ntv.de 30.8.2020
(siehe Artikel zum Download)

Schneeweiß, N. und Fritz, U. (2020). Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis).- In: Rote-Liste-Gremium Amphibien und Reptilien; Rote Liste und Gesamtartenliste der Reptilien (Reptilia) Deutschlands.- Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 (3): 22-23.

Reiferscheid, P. (2021) ntv- Beitrag vom 12.10.2021 über die Bedrohung der Europäischen Sumpfschildkröte
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/ratgeber/Wann-exotische-Haustiere-zum-Problem-werden-article22861558.html

Projektphase 2021/22 – Es geht weiter

Die Konzentration in dieser Projektphase lag auf der Konsolidierung und Weiterführung der Arbeiten aus den Jahren 2020/21.

Die Freiluftanlage in der Aufzuchtstation wurde um 4 Hälterungsboxen erweitert, in denen 2-jährige Schildkröten von Mai bis August durch Anpassung an natürliche Klimabedingungen auf die Auswilderung vorbereitet werden. Fast 70 subadulte Sumpfschildkröten wurden zur Bestandsstützung ausgewildert und 80 junge Emys orbicularis zur Wiederansiedlung in mehrere Gebiete entlassen.

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Hälterungsboxen der Zuchtstation
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Zwei 2-jährige Jungtiere bei der Auswilderung
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Das Team bei der Auswilderung
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Das zur Bestandsstützung nötige alljährliche Gelegeplatzmanagement (inklusive Wiesenmahd) und Monitoring wurde weitergeführt. Dazu gehörten die Sicherung und Kontrolle von Eiablageplätzen, regelmäßige Begehungen der Lebensräume, das Monitoring von Wasserpegelständen, Vermessen und Fotografieren von eierlegenden Weibchen sowie eine detaillierte Individualerfassung von Schildkröten durch Digiskopie. Erfreulicherweise war die Zahl der lokalisierten Nester höher als in den Vorjahren und fast alle Eier waren befruchtet. Beobachtungen ergaben, dass Schlüpflinge nach dem Austrocknen der Wohngewässer in andere, noch wasserführende Gewässer abwanderten.   Die zusätzliche Besenderung von Sumpfschildkröten und mehrere Telemetrie-Einsätze halfen die Bewegungsaktivitäten der Zielart zu dokumentieren. Durch die Entnahme von Wasserproben in den Projektgebieten zur Umwelt-DNA Analyse gelang es auch das Vorhandensein von Emys orbicularis nachzuweisen.

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Wiesenmahd
Wiesenmahd auf dem Eiablageplatz
Digiskopiefoto
Digiskopiefoto einer adulten Sumpfschildkröte
Telemetrieeinsatz
Telemetrieeinsatz
Wasserprobenentnahme
Wasserprobenentnahme für die DNA-Untersuchung
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Das Prädatorenmanagement wurde wie in Projektphase 1 weitergeführt. Dadurch gelang es unter anderem Waschbär Aktivitäten in dem Semireservat schnell zu identifizieren, den beschädigten Elektrozaun zu reparieren und somit das Gebiet wieder vor Waschbären zu sichern. Gleichzeitig wird weiterverfolgt, ob sich das Prädatorenmanagement positiv auf begleitende Arten auswirkt.

Nach wie vor gefährden nicht nur Prädatoren den Sumpfschildkröten Bestand. Die negativen Wasserbilanzen der letzten Jahre drohen das Austrocknen einiger  Wohngewässer zu manifestieren. Die Situation wird weiterhin beobachtet und wo möglich durch lokales Wassermanagement moderiert.

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Waschbär
Waschbär im Sumpfschildkrötengebiet
Trittsiegel
Trittsiegel eines Waschbären
Sonnenbad
Sich sonnende Sumpfschildkröte in freier Wildbahn (mit einer Blessrallenfamilie)
Wohngewässer
Wohngewässer im Oktober nach dem Dürresommer 2022
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Pläne für 2023-2024

Alle Aktivitäten werden weitergeführt. Zusätzlich erfolgt das Monitoring des Ansiedlungserfolges in den Wiederansiedlungsgebieten.

Ausblick2022
Zweijähriges Jungtier - in die Freiheit entlassen
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Projektphase 2023/24 - Endspurt

In dieser letzten Projektphase gilt es, die Arbeiten der vorherigen Jahre weiterzuführen, zu konsolidieren und auszuwerten.

Dazu wurden die für die Erhaltungszucht 2020 ausgebauten Zucht- und Freiluftanlagen auch 2023 intensiv genutzt. Besonders erfreulich waren drei durch Wildkameras dokumentierte Eiablagen auf dem Gelegehügel der 2020 neuangelegten Teichlandschaft. Der Zuchterfolg lag wieder bei fast 150 Schlüpflingen aus 28 Gelegen, davon zwei Zweitgelegen.

Die 2022 aufgestellten vier Hälterungsboxen, in denen 2-jährige Schildkröten von Mai bis August durch Anpassung an natürliche Klimabedingungen auf die Auswilderung vorbereitet werden, waren wieder voll belegt.

Gelege 2024
Gelege und Schlupf der Sumpfschildkröten.
Foto N. Schneeweiß
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Das zur Bestandsstützung nötige Monitoring wurde in Projektgebieten weitergeführt, in denen Eiablagen erwartet werden konnten. Dazu gehörten die Sicherung und Kontrolle von Eiablageplätzen, regelmäßige Begehungen der Lebensräume, inklusive Monitoring von Wasserpegelständen, Vermessen und Fotografieren von eierlegenden Weibchen sowie eine detaillierte Individualerfassung von Schildkröten durch Digiskopie. 

Dieses Jahr konnten sieben Nester lokalisiert werden und es ist gelungen, durch Drohneneinsätze und Telemetrie mehrere Tiere zu sichten.

Spektiv
Spektiv und Kamera zur Überwachung und Identifikation der Tiere.
Foto N. Schneeweiß
Abgebissener Schwanz
Beobachtete Sumpfschildkröte mit abgebissenem Schwanz.
Foto N. Schneeweiß
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Die Schildkröte wurde mittels Digiskopie im Freiland dokumentiert. Auf dem Bild ist zu erkennen, dass der Schwanz des Tieres abgebissen wurde.

Die Untersuchungen zur Habitatseignung und Prädatorenfauna im Wiederansiedlungsgebiet wurden 2022 abgeschlossen, für 2023 stand daher das Monitoring im Vordergrund. Zwischen 2021 und 2023 wurden hier insgesamt 80 zwei-jährige SSK ausgesetzt, die alle individuell fotografiert und vermessen wurden . Die Daten sind in einer Datenbank gespeichert und ermöglichen so noch Jahre später eine individuelle Wiedererkennung der betreffenden Schildkröten. Jetzt gilt es, die jungen, sehr scheuen und gut getarnten Tiere zu sichten und ihren Werdegang zu dokumentieren.  Rückschlüsse auf die Erfolgsrate können zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht gezogen werden.

Auswilderung
Auswilderung im Wiederansiedlungsgebiet
Foto N. Schneeweiß
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Das Prädatorenmanagement wird in allen Projektgebieten durch das Aufstellen von Wildkameras, Auslesen der Daten und deren Dokumentation fortgesetzt. Latrinenbäume werden weiterhin identifiziert, kartiert und Kotproben gesammelt. Die Auswertung der umfangreichen Daten schreitet voran.

Durch die Kooperation mit der lokalen Jägerschaft können die Auswirkungen von Prädatorenaktivitäten auf die Schildkrötenpopulation verfolgt und dokumentiert werden, um geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. So wurde z.B. die Zaunanlage im Semireservat umfassend saniert und mit einem mobilen Zaunüberwachungssystem ausgestattet. Damit kann das Eindringen von Waschbären und anderem Raubwild in das geschützte Projektgebiet verhindert, bzw. frühzeitig erkannt werden.

E-Zaun
Elektro-Zaun gegen Prädatoren
Foto N. Schneeweiß
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Beobachtet wird weiterhin ob und wie sich das Prädatorenmanagement auf begleitende Arten auswirkt.

Flussregenpfeifer
Flussregenpfeifer mit Brut.
Foto I. Tetzlaff
Kreuzkröte
Rufende Kreuzkröte
Foto N. Schneeweiß
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Eines der Sumpfschildkrötenvorkommen besiedelt eine ehemalige Kiesgrube. In den neuangelegten Gewässern lässt sich die in Brandenburg seltene Amphibienart Kreuzkröte hin und wieder blicken.

Nach wie vor zeigen die wiederholten Dürreperioden sowie die anhaltend stark negativen klimatischen Wasserbilanzen der letzten Jahre besonders für die aquatischen Lebensräume drastische Auswirkungen.

Austrocknung
Ausgetrockneter aquatischer Lebensraum im Projektgebiet
Foto N. Schneeweiß
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Mehrere Wohngewässer sind nunmehr bereits über längere Zeiträume vollständig ausgetrocknet. Die ausgiebigen Niederschläge am Jahresbeginn 2024 haben die Situation etwas entschärft aber der Wassermangel muss kontinuierlich beobachtet und evaluiert werden.

Wasserstände
Gute Wasserstände im Frühjahr 2024 nach Regenfällen.
Foto N. Schneeweiß
Moorfroschlaich
Moorfroschlaich in den flachen Überflutungszonen entlang der Ufer eines Sumpfschildkröten-Gewässers (März 2024).
Foto N. Schneeweiß
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Ausblick:

Das aktuelle Projekt läuft Ende 2024 aus und die Planung für ein Folgekonzept ist bereits angelaufen, um für die Zukunft das Überleben der Europäischen Sumpfschildkröte am nördlichen Arealrand zu sichern.

 

Weitere Informationen:

Schneeweiß,N., Pletz, M., Schultz, Tetzlaff, I. (2024). Auswirkungen von Dürreperioden auf zwei Populationen der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) im Nordosten Brandenburgs. Zeitschrift für Feldherpetologie 31, pp. 206-223.