Das Linumer Teichgebiet gilt unter Natur- und Arteninteressierten als Amphibienoase. Im Frühjahr sind die Rotbauchunken zu hören und in jedem Gartenteich der Gemeinde tauchen früher oder später Ringelnattern und/oder Frösche auf. Dank engagierter Landschaftspflegeeinsätze – oft in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch oder der Karsten Nendel Naturschutzstiftung – und Wassermanagement werden einige Teiche gezielt so gestaltet, dass sie den Habitatansprüchen bestimmter Arten gerecht werden.
Um einen Einblick in die Bandbreite und Gewichtung der Herpetenarten im Teichgebiet zu gewinnen, ist in den vergangenen Jahren mehrfach am sogenannten Unkenteich ein Amphibienzaun aufgestellt worden. Von Anfang März bis Anfang Mai – abhängig von der Witterung – hat der Zaun an der Süd- und an der Ostkante des Teiches gestanden, um die Amphibien bei ihrer Wanderung aus den Winterquartieren ins Laichgewässer abzufangen. Bei der Erstuntersuchung im Jahr 2001 sind in dieser Zeitspanne sensationelle Zahlen zustande gekommen: Über 1.000 Knoblauchkröten, 380 Rotbauchunken, fast 500 Moorfrösche…
Nach weiteren Untersuchungen in den Jahren 2003 und 2010 wurde nun am 2. und 3. März 2022 wieder ein Zaun aufgebaut. In Zeiten von massivem Amphibiensterben ist es Ziel, einen Entwicklungstrend bei den Amphibien konkret für das Teichgebiet Linum heraus zu kristallisieren, um den Maßnahmenerfolg der letzten Jahre zu kontrollieren.
Für fast 150m Zaun brauchten die jungen Leute des Bundesfreiwilligendienstes und des Freiwilligen Ökologischen Jahres sowohl körperlich als auch geistig viel Ausdauer. Die Bodenbedingungen waren entweder zu fest oder zu nass, was einiges an Erfindungsreichtum und Kraft abverlangt hat. Tatkräftige Unterstützung gab es glücklicherweise durch die Freiwilligendienstleistenden der ebenfalls in Linum ansässigen Storchenschmiede gGmbH.
Die insgesamt 16 Eimer werden nun – sofern äußere Umstände keinen vorzeitigen Abbau erzwingen – bis Anfang Mai 2022 täglich mindestens einmal kontrolliert. Die Zahlen der Reptilien, Amphibien und Kleinsäuger werden dokumentiert und im Mai mit hoffentlich erfreulichen Ergebnissen ausgewertet.