Die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Artenschutz e.V. wurde 1996 gegründet. Sie versteht sich als Interessengemeinschaft und Dachorganisation verschiedener Träger von Natur- und Artenschutzprojekten, die seit Beginn der 1990er Jahre von der Naturschutzstation Niederbarnim und seit Juli 2000 von der Naturschutzstation Rhinluch initiiert wurden.
Pressemitteilung zur Jahrestagung der Schlangenexperten des Vereins "VIPERA"
Foto: Daniel Bohle
Schlangenforscher trafen sich in Rathenow
Am letzten Wochenende, vom 1. bis zum 3.8., trafen sich 25 Amateur- und Berufsforscher des Fachverbandes Venture for Interconnection, Protection, Education and Research in Adders e.V. oder kurz „VIPERA“ in der Ökologischen Station Gülper See bei Rathenow zu ihrer Jahres-Hauptversammlung. Sie nutzten die Gelegenheit, sich ein Bild über lokale Vorkommen der in Brandenburg vom Aussterben bedrohten Kreuzotter zu machen. Die seltene Schlangenart lebt bevorzugt in Mooren und in der Nähe von Gewässern. Exkursionen in regionale Schutzgebiete zeigten einen zum Teil erschreckenden Zustand der Lebensräume. Hauptproblem, da waren sich die Teilnehmenden einig, ist die Entwässerung der Moore. Metertiefe Gräben entziehen ihnen das existenzielle Grundwasser. Kleingewässer, unverzichtbar für die Reproduktion der Amphibien – die wichtige Futtertiere für die jungen Kreuzottern sind –, lagen trotz der vorangegangenen starken Niederschläge vielerorts trocken.
Harry Wölfel, vom VIPERA-Präsidium, beschrieb den Zustand als völlig unakzeptabel: „Gerade in Zeiten des Klimawandels und sinkender Grundwasserspiegel käme es darauf an Moore zu erhalten bzw. zu revitalisieren. Intakte Moore sind Kohlenstoffspeicher sie stabilisieren das lokale Klima und wirken als Speicher, indem sie bei Starkregen wie ein Schwamm das Oberflächenwasser aufnehmen und nur langsam über die Verdunstung wieder abgeben. Auch im Sinne des Hochwasserschutzes wirke die Entwässerung der Moore kontraproduktiv, denn die Entwässerungsgräben und nachgeordneten Flüsse wären den Hochwasserwellen oft nicht mehr gewachsen. Fließgewässer treten dann über die Ufer und fluten Agrarflächen und Wohngebiete. Ein weiterer Aspekt, nämlich das Austrocknen der vielen Kleingewässer, bewirke das Aussterben der Amphibienpopulationen, welche wiederum für viele andere Tierarten, wie z. B. die Kreuzotter, unverzichtbare Nahrungsgrundlage sind.“
Im Rahmen des Treffens wurde auch die geplante Ortsumgehung Premnitz (B 102) kritisch diskutiert und als ein erschreckendes Beispiel eines ungezügelten und längst nicht mehr zeitgemäßen Verschleißes wertvoller Naturräume bewertet. Neben der Zerschneidung des Naturschutzgebietes (NSG) „Mögeliner Luch“ und eines Landschaftsschutzgebiets (LSG) werden auch europäische Schutzgebiete in Mitleidenschaft gezogen. Das Aussterben eines vom Straßenbau betroffenen Vorkommens der Kreuzotter – eines der letzten in Brandenburg – erscheint bei Realisierung des Vorhabens unvermeidbar.
Trotz der z. T. ernüchternden Eindrücke begeisterten sich die Teilnehmenden an der noch vorhandenen landschaftlichen Schönheit der unteren Havelniederung und am großen Engagement lokaler Akteure für den Schutz der Natur.
Ansprechpartner:
Norbert Otte: 015237892949; Sophie Schultz: 015232007146
Venture for Interconnection, Protection, Education and Research in Adders e.V. (VIPERA)
Brunnenplatz 9
92355 Velburg
e-mail: Vipera_e.v@outlook.de
Froschportal
Zum Meldeportal für Amphibien und Reptilien des Landesamtes für Umwelt Brandenburg (LfU)
Teichfrosch Foto: N. Schneeweiß | ![]() |
Kleiner Wasserfrosch Foto: N. Schneeweiß | ![]() |
Seefrosch Foto: G. Alscher | ![]() |
Moorfrosch Foto: I. Tetzlaff | ![]() |
Grasfrosch Foto: N. Schneeweiß | ![]() |
Laubfrosch Foto: N. Schneeweiß | ![]() |
Erdkröte Foto: N. Schneeweiß | ![]() |
Wechselkröte Foto: I. Tetzlaff | ![]() |
Kreuzkröte Foto: I. Tetzlaff | ![]() |
Knoblauchkröte Foto: I. Tetzlaff | ![]() |
Rotbauchunke Foto: N. Schneeweiß | ![]() |
Teichmolch Foto: N. Schneeweiß | ![]() |
Kammmolch Foto: N. Schneeweiß | ![]() |
Bergmolch Foto: D. Kühnel | ![]() |
Ringelnatter Foto: N. Schneeweiß | ![]() |
Schlingnatter Foto: D. Bohle | ![]() |
Kreuzotter Foto: D. Bohle | ![]() |
Blindschleiche Foto: N. Schneeweiß | ![]() |
Zauneidechse Foto: D. Bohle | ![]() |
Waldeidechse Foto: I. Tetzlaff | ![]() |
Live-Bild vom Sonnenplatz der Sumpfschildkröten in der Naturschutzstation
Live-Bild des Storchennestes auf dem Dach der Naturschutzstation

Live-Bild vom Schlafplatz der Kraniche
Ein praktisches Herz für Frösche & Kröten – Einblicke in den regionalen
Amphibienschutz vom 13. bis 15. September 2024
Der NABU Brandenburg, NABU RV Dahmeland e.V. und der Verein Pro Biotope e.V laden Dich herzlich in den Landkreis Dahme-Spreewald zu einem umfangreichen Seminar- Wochenende rund um den Erhalt und Schutz von Amphibien in Kiesgruben ein. Das Angebot steht allen Personen mit Interesse an der Thematik offen, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Zum Hintergrund: Die Kiesgruben in Brandenburg werden oft für den Amphibienschutz genutzt. Sie bieten häufig ideale Lebensräume für Amphibien wie Frösche, Kröten und Molche. Charakteristisch für diese Gebiete sind flache Wasserstellen, in denen die Fortpflanzung stattfinden kann. Außerdem wichtig ist eine geeignete Umgebung für die Überwinterung der Tiere, zudem finden sie in den Gruben Schutzmöglichkeiten vor Fressfeinden.

Der Verein Pro Biotope e.V. hat sich dem Schutz der Amphibien auf die Fahne geschrieben! Die Naturschützer*innen arbeiten mit verschiedenen Kiesgrubenbetreiber*innen zusammen, um sie für die Amphibien der Sekundärbiotope zu erhalten und zu verbessern. Dazu gehört u.a. das Anlegen von Laichgewässern, das Entfernen von Hindernissen und die Schaffung von Verbindungswegen zwischen verschiedenen Lebensräumen.
Der Amphibienschutz in Kiesgruben ist ein wichtiger Aspekt des Naturschutzes in
Brandenburg und trägt dazu bei, bedrohte Arten zu erhalten und die Vielfalt der
heimischen Tierwelt zu schützen.
An dem Wochenende begleiten uns Thomas Bangel und Andreas Denys (NABU und Pro Biotope e.V.) durch verschiedene Kiesgruben in der Region um Königs Wusterhausen. Damit lernen wir gute Beispiele für günstige Habitate für Erdkröten und Co. kennen und diskutieren, wie weitere Schutzmaßnahmen wirksam werden.
Programm (Änderungen vorbehalten)
Freitag, 13.09.2024
Ab 15:00 Uhr Anreise zum KiEZ Frauensee, Weg zum Frauensee 1, 15754 Heidesee
15:30 Uhr Begrüßung und Einführung durch Thomas Bangel und Sandra Mohr
16:00 Uhr Exkursion in die Umgebung mit Stephan Runge (NABU RV Dahmeland)
Ca. 18:00 Uhr Abendessen im KiEZ
19:00 Uhr Einführungsvortrag durch Thomas Bangel
Samstag, 14.09.2024
Ca. 8:00 Uhr Frühstück im KiEZ
9:00 Uhr Exkursion in die Umgebung (Kiesgrube I)
12.30 Uhr Mittagsessen: Lunch-Pakete werden unterwegs verzehrt
13:30 Uhr Exkursion in die Umgebung (Kiesgrube II und III)
Ca. 18:00 Uhr Abendessen im KiEZ
19:00 Uhr Die AG Amphibienschutz vom NABU Zeuthen stellt sich und seine Arbeit vor
Sonntag, 15.09.2024
Ca. 8:00 Uhr Frühstück im KiEZ
Bis 9:00 Uhr Räumung der Zimmer
09:30 Uhr Pflegeeinsatz in Kiesgrube IV
12:00 Uhr Mittagessen im KiEZ
Abschluss
Programmänderungen vorbehalten.
Die Übernachtung findet im KiEZ Frauensee, in Heidesee, statt. Bettwäsche kann vor Ort gegen eine Gebühr von 8,00 € ausgeliehen werden. Handtücher müssen mitgebracht werden. Solltest Du Dich vegetarisch oder vegan ernähren oder eine Allergie haben, teile uns dies bei deiner Anmeldung bitte mit.
Für die Verpflegung und Unterkunft wird ein Unkostenbeitrag von 130 € (NABU-
Mitglieder: 120€) erhoben. Mit Deiner Anmeldung (bis Donnerstag, 29. August 2024) über unser Anmeldeformular bekommst Du von uns eine Zahlungsaufforderung. Erst nach Eingang des vollen Betrags bist Du für das Wochenende angemeldet.
Wichtig: In der Ferienanlage haben wir Mehrbett-Zimmer angemietet. Es sind 3-Bett- und 4-Bett-Zimmer vorhanden. Deshalb müssen sich unter Umständen fremde Personen ein Zimmer teilen. Die Verteilung der Zimmer erfolgt nach Zugehörigkeit der Personen (z. B. Ehepaare).
Das Wochenende findet im Rahmen des NABU Projektes „Erlebnis Artenvielfalt“ statt und wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg. Dies ermöglicht es uns, Dir die Teilnahme an dem Wochenende kostenlos anzubieten. Nur die Übernachtung und Verpflegung im KiEZ Frauensee in Heidesee muss von Dir bezahlt werden. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Daher bitten wir um eine zeitnahe Anmeldung über das Anmeldeformular.
Für Fragen steht Dir Sandra Mohr per E-Mail (mohr@nabu-brandenburg.de) oder per Telefon (0151 433 152 90) zur Verfügung